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Der Grüne Punkt - Funktion, Anwendung und Alternativen

Der Grüne Punkt: Wie funktioniert das Prinzip - und wer steckt dahinter?

Recycling Grüner Punkt Grafik
Der Grüne Punkt zeigt zwei Pfeile, in eine Kreisform integriert, ist seit Jahrzehnten vertraut und erinnert an Yin und Yang. Der Grüne Punkt - noch immer ist er Europas meistverwendete Kennzeichnung auf Milliarden von Verpackungen. Was und wer steckt hinter dem einprägsamen Piktogramm? Und vor allem, wie kann Der Grüne Punkt auf unterschiedlichen Verpackungen richtig interpretiert werden?
 
Was gehört in den Gelben Sack / die gelbe Tonne? Was gehört NICHT in den Gelben Sack / die gelbe Tonne?
› Arzneimittelblister › Altkleider
› Beschichtete Kartonverpackung › Babyflaschen
› Buttermilchbecher › Blechgeschirr
› Butterwickler › CDs & Disketten
› Eisverpackungen (Kunststoff) › Damenstrumpfhosen
› Getränkekartons › Elektrogeräte
› Holzschachteln & -kistchen › Essensreste
› Joghurtbecher & -deckel › Einwegrasierer
› Konservendosen › Faltschachteln
› Menüschalen von Fertiggerichten › Feuerzeuge
› Milchbeutel (Kunststoff) › Filme
› Müsliriegelpapier (Kunststoff) › Glas (z.B. Konservenglas, Glasflaschen)
› Nudeltüten › Holzwolle
› Schokoladen-Alufolie › Hygieneartikel
› Senf-, Mayo-, Ketchup-Eimer (Kunststoff) › Katzenstreu
› Shampooflaschen (Kunststoff) › Keramiktöpfe
› Spraydosen › Kinderspielzeug (Holz/Kunststoff/Blech)
› Spülmittelflaschen (Kunststoff) › Klarsichthüllen
› Speiseölflaschen (Kunststoff) › Kugelschreiber
› Steingutflaschen › Luftmatratzen/Zelte
› Styroporverpackungen (z.B. von Elektrogeräten) › Nicht geleerte
› Suppentüten › Verpackungen
› Tierfutterdosen › Papier
› Zahnpastatuben › uvm.
Der Grüne Punkt Symbol auf der Verpackung

Was ist Der Grüne Punkt - und was nicht?

Der Grüne Punkt ist eine einfache Sortierhilfe, die zeigt, was in die Sammelbehälter der Dualen Systeme gehört. Bei dem kreisförmigen Piktogramm mit den verschlungenen Pfeilen handelt es sich um die deutsche eingetragene Marke Nr.2005954. Entworfen hat sie Lars Oehlschlaeger, inspiriert durch das Yin und Yang Symbol. Inzwischen ist das international geschützte Markenzeichen für nahezu alle europäischen dualen Müllsammel- und Verwertungssysteme zur Lizenznahme verfügbar, seit 1997 in der Verpackungsrichtlinie 94/62/EG geregelt. Grün ist Der Grüne Punkt übrigens nicht immer, sondern er hat die Farbe, die zur Verpackung passt. Auch nicht im übertragenen Sinn, denn dieses Verpackungslogo ist kein Umweltsiegel. Der Grüne Punkt bedeutet nur, dass der Verpackungshersteller eine Lizenzgebühr an die nationale Entsorgungsorganisation gezahlt hat, für die das Zeichen steht. Wie grün und umweltbewusst die Verpackung hergestellt wurde oder wie recycelbar sie ist, verrät Der Grüne Punkt nicht.

Worüber informiert Der Grüne Punkt auf der Verpackung?

Seit 1991 signalisiert Der Grüne Punkt des DSD (Duales System Holding GmbH & Co. KG) dem Endverbraucher: Handel und Industrie nehmen Verpackungsabfall zurück, um ihn der Weiterverwertung bzw. dem Recycling zuzuführen. Auch wenn sie diese gesetzliche Pflicht an das DSD delegieren. Verpackung ohne Punkt, ist so etwas korrekt registriert? Durchaus, denn seit 2009 entfällt die Kennzeichnungspflicht. Die Teilnahme am Dualen System wurde für alle verpflichtend. Hersteller, die mögen, drucken den Grünen Punkt trotzdem weiter auf.

Recyclingsymbol auf Verpackungen
Recyclingcode auf der Verpackung

Verpackungen mit dem Grünen Punkt gehören entweder in die Gelbe Tonne (Plastik, Aluminium, Weißblech, Materialmix) ins Altpapier (Pappe, Papier) - ins Altglas (Glasflaschen, Gläser) Einen anderen praktischen Zweck erfüllen Recyclingcodes. Abkürzungen, die zeigen, aus welchem Material eine Verpackung besteht, und so Hilfe bei der Kaufentscheidung bieten - für nachhaltige Verpackungslösungen wie recycelbare Doypacks oder Seite: 1 von 5 kompostierbare Faltschachteln. Gewusst? Für Gelben Sack oder Gelbe Tonne qualifzieren sich nur Verkaufsverpackungen aus Kunststoff, Metall oder Verbundstoffen, auf der Der Grüne Punkt steht. Dinge aus dem gleichen Material wie alte CDs, Quietsche-Enten oder Haarbürsten dürfen allenfalls in die Wertstofftonne!

Wie funktioniert das Prinzip von Der Grüner Punkt?

Der Grüne Punkt kennzeichnet Verkaufsverpackungen, die durch das Duale System gem. § 6 Abs. 3 Verpackungsverordnung (VerpackV) entsorgt bzw. recycelt werden können. Die VerpackV ist Teil des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes. Nach § 6 Abs. 1 und 2 der Verpackungsverordnung sind Hersteller und Vertreiber von Verkaufsverpackungen verpflichtet, gebrauchte (restentleerte!) Verpackungen am Ort der Übergabe unentgeltlich zurückzunehmen. Welch ein Aufwand, hygienetechnisch wie logistisch! Weshalb sich Hersteller und Vertreiber dieser Verpflichtung durch die Teilnahme an Der Grüne Punkt entledigen können. Daneben darf Der Grüne Punkt laut einer Entscheidung der EU-Kommission von 2001 auch von Wettbewerbern der DSD GmbH genutzt werden. Wie Anbietern von Selbstentsorgerlösungen: Geschäfte, in die Endverbraucher ihre Verpackungen bringen, reichen diese an Entsorgungsdienstleister weiter.

EU Kommission für Verpackung
Abfall Soriteren

Was kostet Der Grüne Punkt? Leistungsphasen

"Die Müllsammlung für Privathaushalte ist - anders als die Restmüllsammlung - kostenlos." Oft zu lesen, trotzdem falsch: Zwar bezahlen Verpackungsunternehmen oder Vertreiber für das System Der Grüne Punkt, aber preisen die Kosten dafür ein - der Kunde zahlt die Müllentsorgung mit der Ware. Welche Leistungen wo in welchem Umfang abgedeckt werden, orientiert sich an diesen vier Phasen des Abfallwirtschaftsprozesses:
 
  • Bürgerbeteiligung
  • getrennte Sammlung
  • Sortierung von Materialien
  • Abfallbehandlung
In der Phase der Bürgerbeteiligung werden die Verpackungen zu Hause getrennt. Hier deckt Der Grüne Punkt Kauf, Austausch, Reinigung, Behälterwartung und Kampagnen ab, die ein Bewusstsein für Mülltrennung schaffen sollen. Die Phase der getrennten Sammlung macht ca. 45 Prozent der Grüner Punkt Gesamtkosten aus - für Ausrüstung, Kraftstoff und das sammelnde Personal. In der nächsten Phase geht es zum Sortieren nach Materialart, wobei Der Grüne Punkt Kosten für Infrastruktur, Arbeitskräfte, Geräte etc. abdeckt. Wie auf die Sammelphase entfallen auf das Sortieren ca. 45 Prozent der Kosten. In der Phase der Aufbereitung durchläuft jedes Material seinen spezifischen Prozess. Dann kaufen die Unternehmen die Materialien, um sie zu neuen Rohstoffen zu verarbeiten - der Kreis schließt sich.

Wie stellt sich Der Grüne Punkt heute auf?

Der Grüne Punkt ist eine deutsche (Erfolgs-)Geschichte, weil das weltweit allererste Duale System, das antrat, Verkaufsverpackungen endverbrauchernah zu verwerten. Noch immer ist das Unternehmen führend beim Thema Rücknahmesysteme. Die Lizenz der global geschützten Marke Der Grüne Punkt wird an ausländische Sammel- und Verwertungssysteme vergeben; Der Grüne Punkt ist Mitglied der Dachorganisation PRO Europe. Als Dienstleister für Seite: 2 von 5 Entsorgungskonzepte hat Der Grüne Punkt das selbsterklärte Ziel, immer mehr Wertstoffe in geschlossenen Kreisläufen zu halten, Umweltressourcen zu schonen und Treibhausemissionen zu senken. Heutige Aufgaben der Duales System Holding GmbH & Co. KG bestehen auch darin, Know-how zu Sekundärrohstoffen, Umweltberatung und Abfalltechnik zu liefern.

Recycling Müll sortieren

Wie ist die Verwertung durch Der Grüne Punkt organisiert?

Im Amtssprech wird eine Verpackung nach Gebrauch zu Abfall zur Verwertung. Lizenzgebühren an die Duales System Deutschland GmbH bemessen sich nach Verpackungsgewicht und in Deutschland abgesetzter Stückzahl. Alles andere, sprich, der Restmüll - Abfall zur Beseitigung - ist Sache der Kommunen, gebührenfinanziert gem. kommunaler Abfallsatzungen. Die DSD GmbH beauftragt Entsorgungspartner mit Sammlung und Sortierung; Entsorgungsverträge werden frei ausgeschrieben. Garantiegeber wie Vertreter der Glas- oder Aluminiumindustrie oder die Deutsche Kunststoff Recycling GmbH (DKR) führen die gesammelten, sortierten Verkaufsverpackungen geordneter Verwertung zu. Was haben Der Grüne Punkt und der Mengenstromnachweis miteinander zu tun? Von Gesetzgeberseite gibt es für jedes Material Mindestquoten geforderter Verwertung, kontrolliert durch die Aufsichtsbehörden der Landesumweltministerien. Das DSD dokumentiert die erreichten Erfolge im so genannten Mengenstromnachweis. Doch es wurde 2000, bis 93 Prozent der in Deutschland gesammelten Kunststoffe in die Verwertung gingen, der Rest reiste dazu in europäische Nachbarstaaten. Zur Erläuterung: Verwertung von Kunststoffen ist nicht gleich Recycling, sondern kennt drei Arten der Verwertung:
  • werkstofflich
  • rohstofflich
  • energetisch
     
Werkstoffliche Verwertung macht aus Sekundärrohstoffen neue Verpackungen oder andere Produkte, vom Blumentopf bis zur Folie für Standbodenbeutel. Rohstoffliche Verwertung dagegen führt (Misch-)Kunststoffe in ihre Ausgangsbestandteile zurück - eingesetzt, um etwa Methanol oder Synthesegas zu erzeugen. Bei energetischer Verwertung wird der Plastikmüll verbrannt, um Energie zu gewinnen. Seit 2000 veröffentlicht das DSD freiwillig auch eine Umwelterfolgsbilanz, die die faktischen Einsparungen an Primärenergie und CO2 -Emissionen mit Zahlen unterfüttert.
Der Grüne Punkt auf unseren Faltschachteln

Der Grüne Punkt in Europa: Vorgaben

1994 brachte die EU-Richtlinie 94/62/EG zur Verringerung von Umweltauswirkungen durch Verpackungsmüll. Inzwischen erscheint Der Grüne Punkt in über 30 Staaten der EU auf allen Verpackungen, die an ein EPR-System (Extended Producer Responsibility = erweiterte Herstellerverantwortung) - wie in Spanien Ecoembes oder Ecovidrio - angeschlossen sind. In Spanien z. B. erhielt Ecoembes 1997 per Vereinbarung mit Pro Europe (Packaging Recovery Organisation Europe) die Lizenz für den Grünen Punkt. Zuständig für die Verwertung von Verpackungen aus Kunststoff, Metall, Papier und Karton - wie z. B. robuste Faltschachteln - ist Ecoembes, für Glasverpackungen Ecovidrio. EU-einheitlich vorgegeben ist, dass Der Grüne Punkt:
 

  • bestimmte Proportionen hat
  • auch nach Öffnen der Verpackung gut sichtbar ist
  • nicht verblasst
  • vollständig gedruckt ist
  • nicht durch grafische Elemente ergänzt werden darf

Wie heißt Der Grüne Punkt in anderen Ländern?

Infofgrafik: Der Grüne Punkt Europa
Zahlreiche der mit der Sammlung und Verwertung beauftragen privatwirtschaftlichen Systeme gehören zur Dachorganisation PRO Europe (Packaging Recovery Organisation) und nutzen deren Finanzierungssymbol. Unternehmen, die Waren ins Ausland transportieren bzw. die EU-Verpackungsrichtlinie national umsetzen müssen, kommen also um das Thema Verpackungslizenzierung nicht herum! In Frankreich heißen die Schlagwörter Éco-Emballages und Le Point Vert. Du versendest regelmäßig Produkte nach Frankreich? Dann solltest du nicht nur den Grünen Punkt, sondern auch das Triman Logo kennen. In Italien denkt man beim Il Punto Verde an Consorzio Nazionale Imballaggi, kurz CONAI - aber auch an die seit 1. Januar 2023 geltende Umweltkennzeichnungspflicht! Und was in Norwegen als Grønt Punkt bekannt ist, nennt sich in Österreich schlicht Der Punkt. Die Schweizer dagegen nutzen in der Swiss Recycling eigene Zeichen, teilweise nach CEN/CR 14311. Aber auch Großbritannien ist über Valpak Limited mit im Boot, genauso wie die Türkei per ÇEVKO.

Der Grüne Punkt goes plastic: Rezyklate

Der Grüne Punkt als führender Anbieter intelligenter Rücknahmesysteme vermarktet - als einer von Europas größten Händlern - Rohstoffe aller Art. Sammlungen des dualen Systems sind nur ein Teil davon. Inzwischen bildet die Entwicklung von Verwertungswegen für vielerlei Werkstoffe einen Schwerpunkt. Entsprechend sind Spezifikationen von Der Grüne Punkt für Wertstoffe aus haushaltsnahen Sammlungen Branchenstandard bei der Qualitätsbewertung von Rohstoffen. Wie bei Systalen von Systec Plastics, das hochreine Granulate, Compounds und weitere Rezyklate aus Plastikmüll herstellt. Jeder Systalen-Produktstandort ist EUCert zertifiziert; bei Erfüllung weiterer Produktionsbedingungen haben Recyclingprodukte aus Systalen die Chance auf das Umweltsiegel Der Blaue Engel. Oder zu Tintenkillern aus 70 Prozent Recyclingkunststoff aus dem Gelben Sack zu werden - und den Deutschen Verpackungspreis für eine Kosmetikverpackung zu bekommen. Dass Der Grüne Punkt auch im Bereich Design4Recycling als Dienstleister und Kundenberater unterwegs ist, verwundert angesichts der Vielfalt seiner Geschäftsfelder kaum!

Gelbe Tonne für Recyclingabfall

Also alles bestens? Kritik am Grünen Punkt

Aus den Reihen von dualen Systemen und Selbstentsorgern kommt die Kritik, es fehle an einer wirksamen Kontrollinstanz. Das produziere Trittbrettfahrer, die sich die Lizenzierung ihrer Produkte sprichwörtlich sparten. Ein Wettbewerbsvorteil dort, wo Landesumweltministerien die Einhaltung der Verpackungsverordnung nicht im Blick haben. Auch sei bei der Verbrauchertrennung von recycelbaren Stoffen und Restmüll noch immer Überzeugungsarbeit zu leisten. Gründe dafür sehen Kritiker nicht zuletzt in der Grüner Punkt Startphase, als die DSD GmbH nicht nur Recyclingfähiges (sortierter Anlagenoutput), sondern alles Gesammelte vergütete.


Der Grüne Punkt wird erwachsen: Neues Label "Recyclingfähig"

Der Grüne Punkt hat ein neues Label: "Recyclingfähig" steht nach Zertifizierung durch ein unabhängiges Institut auf Verpackungen, die dieses Kriterium zu mindestens 90 Prozent erfüllen, bezogen auf das Gesamtgewicht, was dem Mindeststandard der zentralen Stelle Verpackungsregister entspricht. Bisher ist das Label neben Deutschland nur in Österreich anerkannt. Die Voraussetzungen? Eine Verpackung muss sich über das etablierte Wertstoff-Sammelsystem (Gelber Sack etc.) erfassen lassen, in den bestehenden Sortieranlagen qualifiziert aussortierbar und so aufbereitfähig sein, dass Recyclingkunststoffe (wie etwa Systalen) herauskommen. Untersucht wird die (leere) Verpackung als Ganzes - mit Etikett, Deckel und Siegelfolie; Komponenten von Kombinationsverpackungen separat. Am Ende des Testierungsprozesses muss ein Rezyklat stehen, das das Zeug hat, materialidentische Neuware zu ersetzen. Übrigens: Um das Label recyclingfähig zu erhalten, musst du nicht Kunde von Der Grüne Punkt sein - die neue Zertifizierung steht allen Unternehmen offen.
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